Hast du dich schon einmal gefragt, wie anstrengend dein Training oder eine bestimmte Aktivität für dich ist? Vielleicht hast du gemerkt, dass es manchmal schwerfällt, genau einzuschätzen, ob du dich zu wenig oder zu stark belastest. Genau dafür gibt es die RPE-Skala!

In meiner Arbeit mit Patienten erlebe ich häufig, dass sie im Fitnessstudio einfach nur ihre 3x15 Wiederholungen abspulen, ohne zu hinterfragen, ob die Belastung wirklich anstrengend genug ist. Dadurch bleiben Fortschritte oft aus. Die RPE-Skala bietet hier eine hervorragende Anleitung, um das Training gezielt zu steuern und effektiver zu gestalten.
Was ist die RPE-Skala?
Die Abkürzung RPE steht für "Rate of Perceived Exertion", was so viel bedeutet wie "wahrgenommene Anstrengung". Diese Skala hilft dir, dein eigenes Belastungsgefühl auf einer einfachen Zahlenskala einzuordnen. So kannst du besser steuern, wie intensiv du trainierst oder dich bewegst, ohne dich zu über oder zu unterfordern.
Wie funktioniert die RPE-Skala?
Die RPE-Skala reicht von 1 bis 10, wobei 0 für "keine Anstrengung" und 10 für "maximale Anstrengung" steht.
Du kannst dich an diesen Stufen orientieren:
1-2: Sehr leichte Anstrengung, kaum spürbar
3-4: Leichte Anstrengung
5-6: Mittlere Anstrengung, noch 4-6 Wiederholungen möglich
7: Noch drei Wiederholungen möglich
8: Noch zwei Wiederholungen möglich
9: Noch eine Wiederholung möglich
10: Maximale Anstrengung, keine weitere Wiederholung mehr möglich
Warum ist die RPE-Skala wichtig?
Gerade wenn du mit Sport beginnst oder nach einer Verletzung wieder aktiv wirst, hilft dir die RPE-Skala dabei, dich nicht zu überlasten. Sie ermöglicht dir, dein Training individuell an dein Empfinden anzupassen, ohne dass du technische Hilfsmittel wie eine Pulsuhr brauchst. Die Skala ist außerdem ein wichtiges Werkzeug, um einen trainingswirksamen Reiz zu setzen. Ohne bewusste Steuerung der Belastung neigen wir dazu, uns eher zu unterfordern, wodurch Fortschritte ausbleiben!
Weil wir uns beim Training häufig unterschätzen, kann es sinnvoll sein, sich gelegentlich auch mal auszubelasten. So lernst du besser einzuschätzen, wie viele Wiederholungen tatsächlich noch möglich wären und kannst dein Training effektiver gestalten.
Die RPE-Skala ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Werkzeug, um deine körperliche Belastung besser wahrzunehmen und zu steuern. Indem du regelmäßig überprüfst, wie anstrengend sich eine Aktivität für dich anfühlt, kannst du sicherstellen, dass du dein Training effektiv gestaltest und dich nicht unterforderst. Wenn du also das nächste Mal ein Hantel in die Hand nimmst, versuche mal eine RPE 7-9 zu erreichen. Das gilt übrigens auch an den Geräten im Fitnessstudio.
In meinen Trainingsplänen und in der aktiven Therapie arbeite ich gezielt mit der RPE-Skala, um sicherzustellen, dass du den richtigen Reiz setzt und Fortschritte machst.
Wenn du Unterstützung bei der Rehabilitation nach einer Verletzung oder bei Beschwerden mit deinen Füßen brauchst, melde dich gerne bei mir.
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Die hier bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich allgemeinen Zwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wende dich bei individuellen Fragen oder gesundheitlichen Anliegen stets an einen qualifizierten Arzt oder medizinisches Fachpersonal.
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