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Autorenbildjenjoyance

Barfuß Gehen für Einsteiger!

Aktualisiert: 10. Aug. 2020

Mit diesen fünf Tipps schaffst du deinen erfolgreichen Start in die natürliche Fortbewegung! :)



1. Barfuß Gehen lernst du barfuß.


Wenn du dir die natürliche Fortbewegung (wieder) aneignen möchtest, lernst du diese zunächst am besten auf freien Sohlen! Das heißt, bevor du deine Füße in minimalistisches Schuhwerk steckst, solltest du die Erfahrung machen, "ungeschützt" auf ebenen & unebenen Untergründen zu gehen.


Der ganze Körper hat im Laufe der Zeit gelernt, sich auf gedämpftes Schuhwerk einzustellen.

Du wirst deshalb vermutlich ganz automatisch zu hart auf der Ferse landen, wenn du dir einfach Minimalschuhe anziehst, um damit loszuziehen. Aber warum ist das so? :)

Unsere Füße funktionieren sehr gut auf stabilen und harten Untergründen, weil das Feedback dort am idealsten ist. Unbewusst drücken wir also unsere Ferse bei jedem Schritt so fest in die Dämpfung, wenn wir Schuhe tragen, dass wir dieses stabile Gefühl (Feedback) trotz Polsterung erhalten! Auch ein Barfuß Schuh ist ein Schuh, der dieses Feedback leicht verfälschen wird und deshalb am Anfang oft für Schmerzen sorgt, wenn man einfach drauf los spaziert, obwohl noch keine Anpassungen stattgefunden haben!

Wenn du das Gehen ohne Schuhe beginnst, lernt dein Gehirn die sensorischen Informationen deiner Fußsohlen zu verknüpfen und wieder adäquat auf Reize von unten zu reagieren.

Barfuß Gehen macht außerdem vorsichtiger. Um Schmerzen zu vermeiden geht man automatisch "leichtfüßiger" und tritt achtsamer auf, dabei benutzt man mehr die dämpfende Eigenschaft der Muskeln und man landet nicht mehr mit der ungebremsten Kraft, die man bei einer weichen, dicken Schuhsohle hat.

Erst wenn du also ein Gefühl für das Barfuß Gehen entwickelt hast, solltest du auf flexible ungedämpfte Schuhe zurückgreifen.


Lass dir hier ruhig ein bisschen mehr Zeit, so kannst du das Risiko von Überlastungen stark reduzieren! :)


2. Barfuß Gehen lernst du langsam.


Hetzt du oft so richtig durch die Gegend?! Diese langen, schnellen Schritte ermöglichen dir nämlich nur deine gedämpften Schuhe! ;)

Wenn du barfuß gehst, werden deine Schritte automatisch kürzer, die Frequenz etwas höher und dein Fußaufsatz wird weicher! Man geht definitiv "anders" und es ist nicht mehr möglich, den langen gehetzten Schritt beizubehalten ohne Schmerzen zu bekommen. Spätestens wenn die Ferse weh tut, weil du es immer eilig hast, solltest du also darauf achten, wie du gehst und einen insgesamt achtsameren Umgang mit dir und deinen Füßen pflegen! :)


3. Barfuß Gehen heißt über die Ferse gehen.


Das Fersenbein - größter Fußwurzelknochen

Du hast gehört oder gelesen, dass man barfuß über den Ballen geht?!

Dass das Fersenbein der größte und massivste Knochen am Fuß ist hat aber einen Grund! :)

In unserem ausgeklügelten Körpersystem hat die Ferse nämlich die Aufgabe bei jedem Schritt den initialen Kontakt zum Boden herzustellen und die Kräfte "aufzufangen", bzw. "umzuleiten".

Die Kraft läuft somit von der Ferse und dem oberen Sprunggelenk zum Mittelfuß.

Der Abstoß erfolgt dann im Wesentlichen über die Großzehe (siehe Bild).


Die einwirkenden Kräfte sind bei dieser Art der Fortbewegung relativ gering und die Belastung wird gleichmäßig und harmonisch über den ganzen Fuß verteilt.

Die Evolution hat sich also etwas dabei gedacht, die Ferse massiv & gewichtstragend zu formen und es gibt weiterhin auch keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass der Ballengang, anders als der Fersengang, eine natürliche Fortbewegungsart bei uns Menschen ist.


Die Belastungszonen beim Gehen

4. Barfuß Gehen heißt auf deine Instinkte vertrauen.


Beim Barfuß Gehen stellt sich der Körper meist von selbst um, wenn man die Schuhe auszieht und einfach drauf los "läuft". Lass deinen Körper deshalb gerne einfach mal machen und beobachte ihn dabei nur. Du wirst feststellen, dass du auf Asphalt eher über die Ferse gehst und ganz natürlich

deinen Schritt anpasst. Du wirst vielleicht auch bemerken, dass du plötzlich den Ballen benutzt, wenn du auf ein Terrain kommst, das deinem Kopf nicht ganz geheuer ist!

Über den Ballen setzt du vorsichtiger auf, die Rezeptoren deiner Fußsohle melden deinem Gehirn, um welche Textur es sich handelt, z.B. kleine fiese Steine und wenn dein Gehirn diese Textur als solche "erkannt" hat, gehst du vielleicht weiterhin vorsichtig, gerne auch über den Ballen, denn das tut in diesem Fall weniger weh! Auch, wenn ich dir diesen Mechanismus gerade erklärt habe, wirst du ihn ganz automatisch durchleben und das ist genau richtig so! Lass einfach mal "laufen" und genieße die verschiedenen Untergründe und Reaktionen darauf! :)


5. Barfuß Gehen geht nicht immer.


Der letzte und wichtigste Tipp! Du musst nicht auf Biegen und Brechen irgendwo barfuß gehen, wenn du z.B. Angst hast dich zu verletzen. Wenn du einen Weg gut kennst und er sich in deiner "Komfortzone" befindet, dann kannst du durchaus komplett barfuß das Haus verlassen, aber wenn du weißt, dass der Weg lang wird, unbekannt ist oder das Wetter evtl. nicht mitspielt, dann ist es total in Ordnung, wenn du für ein Backup sorgst und ein paar Schuhe einpackst - nur für den Fall! Das tut am Ende nicht nur deinem Kopf gut, sondern auch deinen Füßen, denn barfuß Gehen kann man nicht immer und das Wichtigste ist - du sollst Spaß dabei haben - lass ihn dir also nicht von heißen Steinen, von Schneefeldern oder von Scherben verderben! :)


Ich hoffe, ich konnte dir mit diesen Tipps eine gute Basis für deinen Start in die "natürliche Fortbewegung" geben und freue mich über weitere Fragen und Anregungen, die du mir gerne per Mail oder auf Instagram zukommen lassen kannst.


Liebe Grüße, auch an deine Füße! :)

Jen

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