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Tour du Mont Blanc - Fast Packing Adventure mit Hund & Zelt (6 Etappen)

Aktualisiert: 13. Feb.

Ein 170km langes Abenteuer durch Frankreich, Italien und die Schweiz


Egal ob mit oder ohne Hund, die Umrundung des Mont Blanc-Massivs ist eine absolute Empfehlung. Auf einer Strecke von 170km und über 10.000 Höhenmetern erwarten einen beeindruckende Ausblicke und Landschaften, die alle Mühen wert sind.



Wir hatten bereits vorab sehr viel Freude bei der Planung und Vorbereitung der Tour, denn wir wussten, dass es knifflig wird. Unsere Absicht war es, eine Mehrtageswanderung zu finden, die uns sportlich herausfordert und gleichzeitig auch für unsere Samojeden Hündin Shilah geeignet ist. Dabei sollte alles flexibel genug sein, um ihren (und unseren) Bedürfnissen gerecht zu werden.


Es galt also darauf zu achten, dass die Etappen für Hundepfoten machbar und immer genügend Quellen für die Trinkwasserversorgung vorhanden sind. Auch war es wichtig, geeignete Campingplätze zu finden, da Hunde in Hütten nur selten erlaubt sind.

Wir strebten außerdem an, möglichst leicht unterwegs zu sein, so wurde aus der Mehrtageswanderung ein "Fast Packing Adventure". Wir wollten mit wenig Gewicht auf dem Rücken äußerst effizient vorankommen und die Dauer der Tour auf maximal 6 Tage reduzieren.


Unsere Packliste

Kleidung

Handschuhe, Mütze, Cap (Sonnenschutz), Stirnband

Unterwäsche

Kurze Laufhose, lange Laufhose

Baselayer Hose für kalte Nächte

1 Paar Socken, 1 Paar warme Wollsocken

Merino Baselayer Longsleeve

Longsleeve

Daunenjacke

Shakedry Regenjacke

Laufschuhe: Mont Blanc BOA

Zusätzliche Schuhe: Skinners & Shamma Sandals

Sonnenbrille: Bliz/Glorify

Gear:

Zelt: MSR Carbon Reflex 3 (+ Zeltplane)

Schlafsäcke: Sea to Summit Flame 1

Isomatten: Robens Vapour

Kopfkissen: Sea to Summit Aeros Premium Regular (nur Flo)

Rucksäcke: Black Diamond Pursuit 30L

Stöcke: Dynafit Vertical Pro/ Black Diamond Distance Carbon FLZ

Stirnlampen: Petzl Bindi/ Petzl Swift Rl

Softflasks: Dynafit/ Black Diamond 4x500ml/ 2x 250ml

Wasserfilter: Katadyn

Powerbank: RAVPower 20000mAh

Kamera: Sony ZV-E10

Reisehandtuch

Hygienekram: Reisezahnbürste, Zahnpasta, all in one Duschzeug, Sonnencreme, Squirrels Nutbutter gegen das Wölfchen (Wundlaufen)

Kleinkram: Ladekabel, Speicherkarten, Ausweise, Geld, Bankkarte, DAV Ausweis, Erstehilfe-Set usw.

Snacks: Gummibärchen und Energieriegel


Packliste Shilah

Und plötzlich befanden wir uns mit nur 6-8kg auf dem Rücken auf einem der schönsten Weitwanderwege Europas! ⛰️💛


1. Etappe: Chamonix ➡️ Les Contamines (31km & 1900hm)



In Anlehnung an den UTMB begannen wir unsere Tour direkt in Chamonix. Dort konnten wir das Auto für die Dauer unseres Abenteuers auf einem Parkplatz abstellen. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es kostengünstigere Alternativen gegeben hätte, aber dazu später.


Die erste Etappe führte uns von Chamonix über Les Houches, den eigentlichen Startpunkt der Tour, nach Col de Voza auf etwa 1650m. Leider hatten wir kurz nach Les Houches eine unangenehme Begegnung mit etwa 10 Hütehunden, weshalb wir einen anderen Weg suchen mussten, da hier absolut kein Vorbeikommen war.



Wir haben uns jedoch schnell wieder von dieser Schrecksekunde erholt und waren auf der restlichen Etappe absolut begeistert von der Landschaft und den Vibes auf den Trails! Für ausreichend Abwechslung durch Wasser und Schnee war gesorgt! Auch die Hängebrücken hat Shilah ohne Probleme gemeistert.

Alles in allem hatten wir einen wunderschönen ersten Tag auf der Tour du Mont Blanc mit 31km und knapp 1900hm, der einfach nur Lust auf mehr gemacht hat!


Campingplatz: La Pontet (Keine Reservierung notwendig)

Info: Hier gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten, jedoch konnte man am Campingplatz Restaurant super gut essen.


2. Etappe: Les Contamines ➡️ Les Chapieux (17km & 1600hm)



Mit 17km und 1600hm die kürzeste Etappe auf der gesamten Tour. Unser Highlight war definitiv der etwas andere Blick auf das Mont Blanc-Massiv. Weil es ziemlich warm war, hat Shilah außerdem kein Schneefeld ausgelassen und wir sind anschließend noch für ein erfrischendes Bad in den kalten Fluss gehüpft.



Les Chapieux besteht lediglich aus einer handvoll Häusern, darunter zwei Restaurants und eine ganz tolle kleine Pizzeria, die wir unbedingt empfehlen!

Vor Ort findet ihr einen kommunalen Campingplatz, der nur ca. 5 Euro kostet (keine Reservierung notwendig). Ps. Das gesparte Geld haben wir vor Ort direkt wieder in den teuersten Kaffee investiert.

Die kostenpflichtige Dusche haben wir durch ein kostenloses "Eisbad" im angrenzenden Bach ersetzt und um Shilah vor der Mittagssonne zu schützen, haben wir ihr ein Sonnensegel gebaut!


3. Etappe: Les Chapieux ➡️ Courmayeur (28km & 1800hm)



Weil wir wussten, dass uns eine längere Etappe und ein heißer Tag bevorstehen, haben wir uns bereits in der Dämmerung auf den Weg gemacht. Beim Start konnten wir ofenfrische Croissants ergattern, die wir uns dann beim Sonnenaufgang gegönnt haben.



In beeindruckender Umgebung erreichten wir die nächste Passhöhe, den Col de la Seigne.

Die Almwiesen, Bergflüsse und die Gletscherausläufer, welche sich um das Mont Blanc-Massiv befinden, sorgten dafür, dass wir bei bester Laune gut voran kamen. Der letzte Aufstieg des Tages war jedoch ziemlich steil und fordernd. Auch das umschlagende Wetter hat dazu geführt, dass wir die "Notfall-Gummibärchen" aus dem Rucksack holen mussten.

Ein nahendes Gewitter hat uns (vor allem Shilah) ein wenig zugesetzt, und wir waren erleichtert, dass wir das Zelt rechtzeitig vor dem stärkeren Regen auf dem Campingplatz aufgebaut hatten.

Campingplatz: Hobo Campground (keine Reservierung nötig)

Info: Einer der schönsten Campingplätze, die wir bisher besucht haben. So schön, dass wir sogar nach der Reise nochmals ein paar Nächte dort verbringen mussten! Hier sind Haustiere mehr als willkommen!


Pausentag aufgrund von Dauerregen!

Nachdem wir unsere verschwitzten und dreckigen Klamotten am Vorabend einfach mit unter die Dusche genommen hatten, waren wir noch großer Hoffnung, diese innerhalb eines Tages trocken zu bekommen. (Dieses Vorhaben ist leider missglückt).

Wir genossen dennoch einen entspannten Restday zwischen gutem Essen, lockeren Spaziergängen, leckerem Kaffee und Powernaps, um uns für die restlichen Etappen zu wappnen und den vorhergesagten Regentag bestmöglich zu nutzen.




4. Etappe: Courmayeur ➡️ La Fouly (35km & 2100hm)



Mit 35km und 2100hm, die längste und schönste Etappe der Tour du Mont Blanc, weil:

hammer Trails, ein wunderschöner Blick auf die Grandes Jorasses und viele nette Gespräche unterwegs!

Immer wieder wurde uns an diesem Tag bewusst, dass wir uns wirklich auf der Strecke des UTMB befinden und uns hiermit einen Traum verwirklichen!



Am Ende machte sich die lange Strecke dann bemerkbar und wir kämpften schließlich um jeden einzelnen Kilometer, der uns zur teuersten Pizza aller Zeiten bringen sollte, denn wir waren ja schließlich in der Schweiz angekommen.

Müde sind wir ins Zelt gefallen und Shilah hat sogar ein Kopfkissen abgestaubt.

Campingplatz: Camping des Glaciers (keine Reservierung notwendig)

Info: Essen gehen sehr teuer, Supermarkt im Ort.


5. Etappe: La Fouly ➡️ Trient (31km & 1400hm)



Mit noch müden Beinen vom Vortrag starteten wir in die 5. Etappe, welche sich im Vergleich zu den Ausblicken der letzten Abschnitte als eher unspektakulär herausgestellt hat. Mit dem Wissen, dass wir am nächsten Tag bereits die letzte Etappe antreten würden, setzten wir dennoch zuversichtlich einen Fuß vor den anderen und meisterten so die 31km bis zum nächsten Campingplatz in Trient. Auf dem Weg passierten wir ein kleines, aber auffälliges Cafe, welches mit Reaggae Musik und Kaffee + Kuchen zu schweizer Preisen eine willkommene Abwechslung war. In Trient angekommen, sicherten wir uns als erstes einen der wenigen Zeltplätze und kauften eine leckere Brotzeit im Mini-Market des Campingplatzes. Achtung: Das Restaurant am Ort war leider nur für Hotelgäste geöffnet.


Campingplatz: Le Peuty (keine Reservierung notwenig)

Info: Kostenpflichtige Dusch-Kontainer bei Bedarf vorhanden


6. Etappe: Trient ➡️ Chamonix 🏁 (22km & 1300hm)



Wichtig: Für alle Hundebesitzer ändert sich die Route, und wir kehren nicht über die Südterrasse (Natuschutzgebiet, Hunde nicht erlaubt), sondern über die Nordterrasse nach Chamonix zurück!

Die finale Etappe, es war schwer zu glauben, dass wir schon so weit gekommen waren, begann mit einem anstrengenden Anstieg, der jedoch mit der besten heißen Schokolade belohnt wurde.

Obwohl Shilah in den ersten Tagen keinen Kontakt zu Wildtieren hatte, hielt sie auf der letzten Etappe Ausschau nach Murmeltieren. Um die Tour so abzuschließen, wie wir sie begonnen hatten, trafen wir erneut auf zahlreiche Hütehunde, die wir glücklicherweise unbeschadet und nur mit einem Schrecken passierten.

Die Nordterrasse erwies als super Option für uns, da wir einen Teil des Weges geschützt vor der Sonne inmitten von Bäumen verbringen konnten. Der einzige Wermutstropfen, den wir dabei hatten, war die fehlende, angeblich schönste Sicht auf das Mont Blanc-Massiv. Das letzte Stück nach Chamonix war jedoch so heiß, dass wir erleichtert waren, als das Auto in Sicht kam und Shilah sich schließlich im Schatten verstecken konnte.



Fazit:

Wir sind überglücklich, dass wir dieses Abenteuer zusammen erlebt haben, denn wir hatten sieben Tage voller schöner, anstrengender, glückseliger und manchmal auch verzweifelter Momente, wenn die Gummibärchen Packung mal wieder nicht gereicht hat 😋! Durch unsere gute Vorbereitung, hatten wir keinerlei Probleme mit unserem Equipment. Lediglich die Kamera lassen wir nächstes Mal zuhause und ersetzen diese lieber durch einen Campingkocher, damit wir uns öfter mit Essen und Kaffee selbst versorgen können.

Seit der Tour du Mont Blanc sehnen wir uns nach weiteren Urlauben dieser Art. Wir haben erkannt, dass es nicht viel bedarf, um glücklich zu sein, und dass manchmal weniger einfach mehr ist.

Wir hoffen, dass wir euch nützliche Erfahrungen mit auf den Weg geben können, insbesondere für diejenigen, die mit Hund unterwegs sind, und wünschen euch jede Menge Spaß auf den Trails!


Tour du Mont Blanc mit Hund, Fast Packing


Ps. Wenn man nicht direkt in Chamonix starten möchte, dann gibt es auf Campingplätzen in der näheren Umgebung die Möglichkeit das Auto für sehr wenig Geld parken zu können.


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