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Eine Nacht im schönsten Mountain Shelter Europas! #bivac pod skuto

Aktualisiert: 3. Okt. 2018


Wer diesen Shelter auf einem Foto sieht, ist fasziniert. So ging es uns auch!

Wir wollten unbedingt mal eine Nacht dort verbringen und haben dieses Ziel auch direkt auf unsere Slowenien-To-Do-Liste gepackt. Wie das Biwak Abenteuer schließlich ausgesehen und wie uns die Nacht in der Schutzhütte gefallen hat, das erfahrt ihr hier! :-)

Eingebettet in die hochalpine Landschaft der Steiner Alpen unterhalb des Berg Skuta (2532 Meter), ist dieser spektakuläre Mountain-Shelter auf ca. 2100m garnicht so leicht zu finden, denn äußerlich hebt er sich kaum von seiner Umgebung ab. Harvard Studenten haben sich richtig ausgetobt und eine Schutzhütte entwickelt, die extremen Wetterbedingungen am Berg standhält und gleichzeitig dem Biwakierenden das Gefühl gibt, an einem wunderbar sicheren Ort zu sein. Zusammen mit slowenischen Architekten haben sie so eine alte Blechhütte ersetzt, welche zuvor als Unterschlupf gedient hat, wenn man auf dem Weg zum Skuta von schlechtem Wetter überrascht wurde.


Aufgrund der Länge der Tour, den vielen Höhenmetern und weil wir vorab gelesen haben, dass der Weg oft ausgesetzt ist, wussten wir schon, dass es neben Schlafsack und Co auch noch genügend

Flüssigkeit & Essen für zwei Tage sowie einen Kletterhelm zu schleppen gibt ;-)


Nach einem ordentlichen Frühstück im Basecamp, ein kleiner Campingplatz

(Kraljev hrib) in der Gegend Kamink, haben wir uns also gut vorbereitet zu Fuß auf den Weg gemacht.




Unser erstes Ziel war die Hütte Cojzova koca (1800m), welche wir über weite Serpentinen mit reichlich losem Geröll und nach ca. 2h Aufstieg in der prallen Sonne erreicht haben. Puh! Schon wieder total hungrig und durstig konnten wir unsere Wasservorräte dort nochmal auffüllen und dann frisch gestärkt weiter durchstarten.

Über einige Felsstufen ging es anschließend steil hoch zum Bivak pod Grintovcem, das ebenfalls ganz einladend aussah und in welches wir uns am liebsten gleich mal rein gelegt hätten, weil wir nach den ganzen Höhenmetern, die wir bereits gemeistert hatten, echt ein bisschen geschafft waren. #4hourslater #wieschwerkanneinrucksackbittesein


Unser Ziel fest im Blick, folgten wir weiter dem Weg, der im hochalpinen Gelände immer schwieriger zu erkennen war. Nach einer kleinen Rutschpartie meinerseits auf einem Schneefeld und einem gehörigen Schrecken später, fingen die Klettersteig-Passagen an, die jedoch alle gut machbar waren, wenn man sich ordentlich darauf konzentriert hat. Dahinter begann dann endlich der letzte Aufschwung Richtung Biwak und wir trafen nach ca. 8h glücklich und erschöpft, aber rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit dort ein!

Nachdem wir den Shelter bewundert und unsere "Biwakgenossen" beschnuppert hatten, total liebe Menschen aus Slowenien und Kroatien, gab es für uns nur noch eine wichtige Sache! #ravioliwithaview und dazu Tee, denn wenn ich mich so lange ausgepowert habe, wird mir oft kalt und da sind Daunenjacke und etwas warmes im Bauch genau das Richtige!


Die Schutzhütte ist super gepflegt, bietet Platz für ca. 8 Personen und wir haben sie uns in dieser Nacht mit vier weiteren Bergsteigern geteilt. Man liegt total bequem auf Matratzen und hat genügend Platz! Wie das aber immer so ist, wenn man sich mit mehreren unbekannten Personen einen Schlafplatz teilt.. es wird geschnarcht und gepupst und es ist warm und stickig und die Nachtruhe ist einfach etwas dürftig ;-).. So auch hier, aber das machte nichts, denn alleine der Gedanke, wo man sich gerade befindet, wie schön es am nächsten Morgen sein wird und die Tour, die uns in den Knochen hing, hat uns völlig gereicht, um doch noch irgendwann einzuschlafen und die Akkus wenigstens etwas zu laden.


Guten Morgen!

Und was für ein Morgen! Tolles Licht, hochalpine klare Luft, keine Menschen - einfach jede Anstrengung wert! Toll, dass wir das erlebt haben! #nothingmoretosay


Nachdem wir in Ruhe gefrühstückt hatten, ging es einen anderen Weg zurück in unser Basecamp im Tal.


Der jetzt direktere Weg, führte uns in ca. 3h über oft steile Passagen mit viel Geröll und kleineren Rutschpartien in der Schotterrinne nach unten bis zur Baumgrenze.. dort wurde es dann wesentlich entspannter und wir konnten uns ganz auf unsere müden Beine konzentrieren ;-)


Es folgte noch ein längerer Hatsch zurück ins Tal, bis wir dann endlich die müden Füße in die kalte Kamniska Bistrika mit ähnlich schönen Farben wie die der Soca hängen konnten #wasfüreinewohltat


Und wie ging es weiter?

Zurück am Camper, haben wir unsere sieben Sachen gepackt, sind los gefahren Richtung Triglav und haben schon nach 2km direkt wieder eine Pause eingelegt, um im Bus erstmal eine Mütze Schlaf nachzuholen! ;-)

 


Touren Check:

- Start: Kaminski Bistrica Tal

- Hütte Cojzova koca (1800m)

- Bivak pod Grintovcem (2104m)

- Ziel: Bivac pod Skuto (2100m)

- Insgesamt 1900hm, ca. 8h

(inklusive Umweg)

- Distanz: 21km (einfach)




Es sollte noch gesagt werden, dass dieser Mountain Shelter keine "Touristen Hütte" darstellt, nicht einfach zu finden und mit gehörigem Aufwand verbunden ist (je nach Weg 1500-2000hm, Kletterei und 20km zu Fuß)

Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen mitnehmen auf dieses Abenteuer zum schönsten Mountain Shelter Europas und freue mich über euer Feedback. Bei Fragen meldet euch gerne in den Kommentaren, auf IG oder via Email.

- eure Jen


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