Piezogene Papeln: Kleine helle Knötchen an der Ferse
- Jennifer Eidel
- 22. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Vielleicht hast du es selbst schon einmal beobachtet: Beim Stehen oder Gehen bilden sich an der Ferse kleine, oft helle Knötchen, die bei Entlastung wieder verschwinden. Sie sind schmerzfrei, fühlen sich manchmal etwas gummiartig an, treten häufig beidseitig auf und sehen aus wie „kleine Beulen“ unter der Haut.
Viele Menschen, die das zum ersten Mal bemerken, sind verunsichert und fragen sich, ob das etwas gefährliches ist oder vielleicht sogar behandelt werden muss.
Die gute Nachricht schicke ich deshalb gleich vorweg: Diese sogenannten „piezogenen Papeln“ sind in den allermeisten Fällen absolut harmlos.

Was genau sind piezogene Papeln?
Piezogene Papeln entstehen durch den ganz normalen Druck, den unser Körper beim Stehen oder Laufen auf die Fersen ausübt. Dabei wird etwas Fettgewebe aus der Unterhaut durch kleine Lücken im Bindegewebe in die obere Hautschicht gedrückt. Diese winzigen „Fettkammern“ treten meist nur unter Belastung auf und verschwinden beim Liegen oder Sitzen direkt wieder.
Man könnte sie deshalb auch als „druckbedingte Fettpolster“ beschreiben, welche eine ganz natürliche Reaktion unseres Körpers auf Belastung sind.
Wer ist betroffen?
Piezogene Papeln kommen bei vielen Menschen vor, sowohl bei Sportler:innen als auch bei Personen mit stehenden Berufen oder Bindegewebsschwäche. Ich habe sie übrigens auch (siehe Foto).
Besonders häufig beobachtet man sie bei:
Menschen mit dauerhafter Fußbelastung (z. B. Verkäufer:innen, Pflegekräfte und andere stehende Berufe)
überbeweglichem Bindegewebe oder genetischer Veranlagung
Sportarten mit viel Druck auf den Fersen (z. B. Laufen, Gewichtheben)
Müssen diese Knötchen behandelt werden?
In den allermeisten Fällen nicht.
Solange die Papeln keine Schmerzen verursachen, besteht kein Behandlungsbedarf. Sie sind medizinisch völlig unbedenklich und gelten eher als kosmetisches Phänomen und nicht als Krankheit.
Nur in seltenen Fällen wird eine Behandlung notwendig, nämlich wenn starke Schmerzen auftreten, eine zusätzliche Gefäßeinengung besteht oder das Gewebe zunehmend empfindlich auf Druck reagiert.
Eine konservative Behandlung zielt dann auf die Druckentlastung ab, z.B. durch Fersenkissen, angepasste Einlagen oder in Einzelfällen lokale Injektionen. Eine operative Entfernung ist fast nie notwendig.
Fazit
Piezogene Papeln sind kein Grund zur Beunruhigung. Sie sind weder entzündlich noch bösartig, noch ansteckend, sondern eine ganz normale Reaktion des Körpers auf Druckbelastung. Wenn du dir unsicher bist, lasse sie von einem Arzt anschauen, aber in der Regel gilt: Sie sind völlig harmlos und ganz ohne Krankheitswert.
Hast du die kleinen hellen Knötchen auch an deiner Ferse entdeckt? Wenn du Fragen zu deinen Füßen hast, melde dich gerne in meiner Fußsprechstunde im Allgäu oder online.
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