Orthopädische Einlagen - Ja oder Nein?
Was du zum Thema Einlagen unbedingt wissen solltest!

Orthopädische Einlagen sind oft das erste Mittel der Wahl, wenn es darum geht schmerzende Füße und Diagnosen wie den Knick-Senk-Spreiz- oder Plattfuß, Hallux Valgus, Hohlfuß oder den Fersensporn zu "bekämpfen". Man könnte fast meinen, sie sind die Lösung für alle Muskuloskelettalen Beschwerden der unteren Extremität (also bei Beschwerden vom Fuß bis zur Hüfte). Einlagen sind jedoch nicht die einzige Lösung und sollten außerdem nie als alleinige Maßnahme verwendet werden, denn sie lindern meist nur die Symptome und setzen nicht an der Ursache an! Sie sorgen sogar dafür, dass der Fuß - angenehm gebettet - weniger muskuläre Aktivität hat, weniger sensorische Informationen bekommt und deshalb weniger aktiv auf Reize der Umwelt reagieren und sich anpassen kann! Dabei sind unsere Füße abgesehen von ein paar Ausnahmen durch Training genauso anpassungsfähig und veränderbar wie der Rest unseres Körpers!
Checkliste, bevor man zu Einlagen greift:
Bevor Einlagen zur Therapie genutzt werden, sollte folgendes mit dem Orthopäden abgeklärt sein:

Meist sind nur bei den unterstrichenen Varianten Einlagen wirklich erforderlich!
Funktionell bedingte Fehlstellungen lassen sich nämlich sehr gut durch mehr Bewusstsein, die richtige Schuhwahl, Aktivierung und Training der Füße kontrollieren!
Welche Einlagen gibt es?
Es gibt außerdem viele verschiedene Einlagen, weshalb ich die wichtigsten kurz vorstellen möchte:

Kopie-Einlage
Diese Einlage sorgt für eine passive Aufrichtung des Längs- und manchmal auch des Quergewölbes und unterstützt den Fuß, ohne dass er aktiv mitarbeiten muss.
Diese Form der Einlage kann man also z.B. nutzen, um den Fuß temporär zu entlasten.

Korrektur-Einlage
Diese Einlage korrigiert die Stellung des Rückfußes über einen Keil.
Der Vorfuß soll der Korrektur folgen und sich ebenfalls physiologisch ausrichten.

Sensomotorische Einlage
Diese Einlage soll das neuromuskuläre System ansprechen, den Muskeltonus und die Bewegungsabläufe verändern.
Sie wird häufig bei neurologischen Erkrankungen, aber auch bei der Behandlung von Knick- Senk- oder Plattfüßen eingesetzt.
Der richtige Umgang mit Einlagen für (d)einen bestmöglichen Erfolg!
Finde mit deinem Orthopäden zusammen die richtige Einlage für deinen Fuß!
Wähle dazu das passende Schuhwerk! Eine Einlage löst nicht das Problem von zu engen Schuhen und kann den Fuß nur dann bestmöglich unterstützen, wenn er zusätzlich genügend Raum zur Entfaltung bekommt!
Sieh die Einlage nicht als Lösung, sondern als HILFSMITTEL und unterstütze den Heilungsprozess aktiv mit!
Je nach Problem kann deine Einlage auch nur eine temporäre Maßnahme sein. Baue sie also ggf. nach und nach wieder ab!
Trage Einlagen grundsätzlich nur maximal ein halbes Jahr und ersetzte sie dann durch neue!

Du hast Einlagen und möchtest trotzdem auf Barfußschuhe umsteigen?
Ob eine Umstellung auf Barfußschuhe grundsätzlich für dich sinnvoll ist, sollte vorab geklärt werden. Es spricht dann aber nichts dagegen, die Einlage zu Beginn in den Barfußschuh zu integrieren und so zwar die nötige Unterstützung zu erhalten, aber ebenso die Vorzüge des Barfußgehens zu nutzen. (Mehr sensorischer Input, weniger Dämpfung = mehr Aktivität für deinen Fuß!)Beginne mit dieser Umstellung GANZ GANZ LANGSAM und nutze den Barfußschuh als Trainingstool. Beginne außerdem mit maximal einer halben Stunde Training im Barfußschuh!
Bei Fragen zum Thema hinterlasse gerne einen Kommentar.
Wenn du aktiv etwas für deine Füße tun möchtest, melde dich außerdem gerne für mein Barfuß-Coaching an.
Liebe Grüße, auch an deine Füße -. Jen :)